Gedenken an Herrn Franke
Sangesfreudige Frauen und Männer aus Gerterode fanden sich am 12. Oktober 1993 zur ersten Chorprobe zusammen. Erstes Ziel war das Singen zur Christvesper 1993. Der Chor besteht aus 17 fleißigen und treuen Sängerinnen und Sängern. Die Choristen sehen ihre Hauptaufgabe darin, in Gottesdiensten und bei anderen kirchlichen Veranstaltungen zu singen.
Auch war der Chor aktiv bei Heimat- und Vereinsfesten beteiligt, bei Adventssingen in den Altenheimen St. Joseph in Niederorschel und Breitenworbis.
Zum Repertoire des Chores gehören sowohl Kirchenlieder als auch gesellige Lieder. Jeden Dienstag um 19.30 Uhr findet die Chorprobe im renovierten Küsterhaus statt.
Wir sind eine sich regelmäßig treffende Gruppe, die ganz konkret in der Kirchengemeinde mitarbeitet, nicht nur zur Verschönerung des Gottesdienstes sondern an der Verkündigung des Evangeliums.
Gestützt und gefördert wurden wir von unserem verehrten Kantor Waldemar Franke. 18 Jahre lang wurden wir von ihm professionell an die Geheimnisse der Chormusik herangeführt. Gesundheitliche Umstände zwangen Waldemar Franke seine Aufgabe als Chorleiter zu beenden.
Im Jahr 2011 wurde ihm in einem feierlichen Gottesdienst für diese langjährige Tätigkeit gedankt - und zu unserer Freude spielte er weiterhin die Orgel. Waldemar Franke hat sich um die musikalischen Belange der Gemeinde Gerterode verdient gemacht. Er war vielen Menschen im Kirchspiel Sollstedt ein zuverlässiger und treier Wegbegleiter.
Memento mori!
"Gedenke des Todes"
Waldemar Franke
* 20.01.1933
+ 22.09.2013
Am 20.10.2013 fand der Gottesdienst zu unserem 20-jährigen Jubiläum in der Gertrudiskirche statt. Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen des Gedenkens an unseren verehrten Chorleiter. Gerhard Sommer würdigte die Verdienste unseres Chorleiters mit folgenden Worten:
"Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt" - so singt Clärchen in Goethes Egmont, und im Volksmund entwickelte sich diese Textpassage zu einem gepflügelten Wort. Ja, in unserem Leben paaren sich Freud und Leid oft miteinander; sind nahazu ineinander verwoben. So gilt es im heutigen Kirmesgottesdienst auch zweier Ereignisse zu gedenken:
Der Kirchenchor St. Getrudis besteht 20 Jahre. Er wurde im Jahr 1993 in geselliger Runde des Mütterkreises ins Leben gerufen und die erste Probe fand vor ziemlich genau 20 Jahren statt. Von Anfang an wurde dieser Chor entscheidend durch Waldemar Franke geprägt.
Herr Franke war damals bereits langjähriger Kirchenmusiker. Nach Stationen in Rüdigershagen, Helbra und Eisleben wirkte er schon ca. 30 Jahre als Kantor in Heiligenstadt. Diesen Erfahrungsschatz in der Kirchenmusik brachte er mit nach Gerterode; stellte hohe Anforderungen und vermochte es auch, diese umzusetzen.
Der Kirchenchor von Gerterode festigte sich schnell und Herr Franke öffnete neue Wege.
Sänger und Musiker aus anderen Orten bereicherten - insbesondere in den vorweihnachtlichen Zeiten - die musikalischen Auftritte in Gerterode. Und die Sänger aus Gerterode wuden in das musikalische Geschehen in anderen Orten integriert; darunter auch große Konzerte in Heiligenstadt, wie "Allein Gott in der Höh sei Ehr" im Jahre 1999 oder das Weihnachtsoratorium 2000.
Sicher trug die sprichwörtliche Geselligkeit der Gerteröder mit dazu bei, dass das Engagement von Herrn Franke für Kirchenmusik und Gotteslob in Gerterode - auch über seinen Renteneintritt hinaus - noch viele Jahre im hohen Maße erhalten blieb.
Herr Franke ist nun am 22. September 2013 im Alter von 80 Jahren verstorben und wurde am 27. September bestattet.
Zurück bleiben Erinnerungen an sein Engagement als Dirigent und Organist, als Lektor und Liturg - aber insbesondere auch an einen liebenswerten Menschen, der sein Leben dem Gotteslob widmete. Möge seine unermüdliche Arbeit reichlich Freude tragen.
Quelle: Der Kirchspiel-Bote November/Dezember 2012; geschrieben von Heidrun Bischof