Ein sich nach dem Ort nennedes Geschlecht führte diesen Namen erstmals 1266 in das Licht der Geschichte. Schon 1312 stand hier eine Burg des Ludolph von Gerterode. Hundert Jahre später korrospondierte der Rat der Stadt Mühlhausen ebenfalls mit einem Ludolph von Gerterode. Im 14. Jahrhundert saßen auch die Herren von Hagen dort. Möglicherweise haben sie sich nach der Zerstörung ihrer Burgen in Rüdigershagen in Gerterode niedergelassen. Am 13. Mai 1376 verpfändete Heinrich von Hagen und sein Sohn Rüdiger, welche in Gerterode sitzen, Rüdigershagen mit neun Hufen Land an die von Knorr für 24 Mark, bzw. zu je acht Talern. Im Jahre 1436 tauchste Rüdiger seinen Anteil an Gerterode gegen den Sitz in Altengottern. Acht Jahre später verkaufte Eckhard von Guttern gerterode für 1800 Gulden an Graf Heinrich von Schwarzburg. In seiner Schwarzburgisch-Sonderhäusischen 'Special charte' von 1783 ist Gerterode unzweifelhaft als Schwarzburg-Sondershäuser Dorf gekennzeichnet. Unverständlich ist daher die Diskussion um den fehlenden Gerteröder Kirchturm, dessen Entfernung nach dem Bau 1801 'wohl eine der Regiments' gewesen sein soll, wie Rassow schreibt. In einem Mainzer Dorf hatte doch eigentlich die Mainzer Administration nicht zu verbieten oder zu fordern. Ebenso zweifelhaft ist die Bemerkung Rassows, dass Gerterode zum bekannten Dekanat Niederorschel gehörte und bis 1702 Filial von Deuna war. Während ersteres bestenfalls bis zur Reformation so gewesen sein könnte, dürfte letzteres doch ein Fehler sein, denn Deuna war bereits 1578 wieder katholisch. Mit der Bildung des Kreises Worbis 1816 dürfte Gerterode diesem zugeordnet worden sein. Bemerkenswerter Weise wird dies in der einschlägigen Literatur nicht erwähnt.

Quelle: 2004, Festzeitung zum 10-jährigen Bestehen des HVV

Der Heimat- und Verkehrsverein Gerterode kann in diesem Jahr auf sein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Der 33 Mitglieder zählende rührige Verein beging dieses Jubiläum am Sonntag mit einem Volkswandertag und vielen Gästen aus Nah und Fern. Am Vormittag stand zunächst das Wandern im Vordergrund. Auf dem neu angelegten historischen Grenzstein-Wanderweg sammelten gut 120 Einheimische und Gäste in Gruppen oder als Individualwanderer nachhaltige Eindrücke von Heimat, Natur und Geschichte. Die klare Beschilderung, gepflegte Wanderwege, teils frisch gemäht, und herrliche Aussichten ließen die Wanderung über sieben oder zehn Kilometer zu einem besonderen Erlebnis werden. Nach der Mittagsrast bei einen guten Angebot an Verpflegung konnten Bürgermeister Udo Hartung und Vereinschef Edwin Spannaus die Landtagsabgeordnete Christina Tasch (CDU) als Schirmherrin dieses Festes begrüßen, nachdem der örtliche Kirchenchor St. Gertrudis unter Leitung von Kantor Waldemar Franke dies bereits musikalisch getan hatte. Tasch würdigte in ihrem Grußwort insbesondere das ehrenamtliche Engagement der Vereine und ihrer Mitglieder. Bürgermeister Hartung lobte den Jubiläumsverein für seine rege Mitwirkung am Dorfgeschehen. Spannaus dankte der politischen und der Kirchengemeinde, den übrigen Vereinen des Ortes sowie den Sponsoren, ohne deren Mitwirkung diese Jubiläum nicht möglich gewesen wäre, für ihre Unterstützung. Ein besonderer Dank ging an Kreiswegewart Alexander Baum und den ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger Manfred Conraths. Glückwünsche kamen auch von der achtköpfigen Wandergruppe aus der Partnergemeinde Gerterode in Hessen. Ergänzt wurde das Programm durch eine Grenzstein-Bilderausstellung von Wolfgang Wegmann in der Kirche. Mit der Enthüllung eines symbolischen Grenzsteins auf der Festwiese wurde die neue Route offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Quelle: Thüringer Allgemeine, 17.05.2004

 

Mächtig Mühe gegeben hatten sich die Mitglieder des Gerteröder Heimat- und Verkehrsvereins (HVV), um ihr erstes Erntedankfest am Samstag auch zu einem großen Erfolg werden zu lassen. Der Dorfsaal war im Vorfeld des heimatlichen Abends mit allem geschmückt worden, was der Eichsfelder Boden hergibt. Körbe voller geputzter Möhren, Kartoffeln und Steckrüben, Handwagen voller Runkeln, Kohlrabis oder Rot- und Weißkohl, die von den HVV-Mitgliedern bei ihrem Einzug in den Saal mitgebracht wurden, ergänzten das Bild. Neben all diesen fand sich in den Gerteröder Erntedankkörben mit den Tabakblättern aber auch eine Pflanze, die bis zur Mitte dieses Jahrhunderts noch im ganzen Eichsfeld verbreitet war.
Ebenso mit der Zeit verschwunden wie der Tabakanbau war in Gerterode der Bändertanz, der anläßlich des Erntedankfestes von der Jugendtanzgruppe erstmals wieder gezeigt wurde. Einen weiteren Höhepunkt des Abends bildete die Lesung des Gerteröder Autors Gottfried Kunkel, der zwei Geschichten aus seinem neuem Buch "Eichsfelder mit Kisten und Kasten..." vortrug. Schallendes Gelächter brach etwas später aus, als Gisela Müller zwei Schnurren auf Gerteröder Platt zum Besten gab.
Als Gäste konnte der Vorsitzende des HVV, Edwin Spannaus, der auch durch das etwa zweistündige Programm führte, die Trachtentanzgruppe Deuna und die Eichsfelder Heimatsänger aus Bernterode begrüßen.
"Nach dem ersten Heimatabend, den der Heimat- und Verkehrsverein im vergangenen Jahr ausgerichtet hatte, haben wir uns entschlossen, diesen in Zukunft als heimatliches Erntedankfest zu gestalten", erläuterte Spannaus die diesjährige Terminwahl. Ein besonderes Lob sprach der Vereinsvorsitzende am Samstag all den Mitgliedern aus, die aktiv zum Gelingen des diesjährigen Festes beigetragen hatten. So wurde beispielsweise noch bis zum letzten Moment an den neuen Trachten des Vereins genäht, damit diese auch rechtzeitig zum Auftritt am Samstag fertig waren. "Große Probleme hatten wir vor allem damit, die Materialien für die Frauentrachten zu bekommen", erinnerte sich Spannaus. Finanzielle Unterstützung für deren Herstellung gab es vom Land.

Quelle: Oktober 1996, Thüringer Allgemeine

 

Zum ersten Heimatabend hatte am Montag der Heimat- und Verkehrsverein eingeladen. Dazu hatten die Frauen des Vereins die Bühne und den Gemeindesaal liebevoll dekoriert. Der Verein habe weder Kosten noch Mühen gescheut, um den Gästen zum ersten Heimatabend ein abwechslungsreiches und interessantes Programm bieten zu können, sagte eingangs der Vorsitzende Edwin Spannaus, der durch das fast dreistündige Programm führte.
Zu den Akteuren zählte die Eichsfelder Frauenwerkstatt aus Worbis, die ihre Handwerkstechniken und Produkte vorstellten. Gottfried Kunkel las aus einem Manuskript drei Geschichten vor, die 1997 zur Tausendjahrfeier des Eichsfeldes veröffentlicht werden soll. Hierbei erfuhren die Gerteröder auch, wie sie zu ihrem Spitznamen "Schmandlecker" gekommen sein sollen.
Begeisterten Applaus bekam auch die Tanzgruppe Niederorschel für ihre Darbietungen. Erstmalig außerhalb der Kirchenmauern sang - unter Leitung von Waldemar Franke - der 1993 gegründete Kirchenchor. Eine Vesper, wie sie früher bei der Ernte gehalten wurde, führte eine Laienspielgruppe in Gerteröder Mundart auf und verteilte anschließend Eichsfelder Delikatessen im Saal.
Einer der Höhepunkte des Heimatabends war ein historischer Hochzeitszug, der eine Heirat um 1900 zeigte. Ferner wirkten der "Männergesangsverein Niedergebra" und Gisela Müller mit. Letzte begeisterte mit humorvollen Geschichten in Mundart.
Außerdem wurde zum ersten Mal die neue Ortsfahne gezeigt. Die Fahne zeigt links oben Eichenlaub auf rotem Grund, das auf die waldreiche Umgebung des Dorfes hinweisen soll. Rechts oben ist ein Kelch auf weißem Grund abgebildet, der an die Glashütten erinnern soll, die einst bei Gerterode existierten. Und das Wasserrad auf blauem Grund weist auf die drei Mühlen hin, die einst um Gerterode standen.

Quelle: Oktober 1995, Quelle unbekannt

   
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