Auf dem Feuerwehrfest in Gerterode kam es gestern Nacht gegen 01:00 Uhr zu einem Streit zwischen zwei jungen Männern, der in einer körperlichen Auseinandersetzung und Beleidigungen endete.....

Ein 19-jähriger Gerteröder stürzte betrunken gegen den Tisch eines jungen Ehepaares aus Gerterode und beleidigte die Ehefrau als Hure und Schlampe. Es kam es zu Tätlichkeiten zwischen den beiden Männern.

Als die Freundin des 19-Jährigen versuchte zu schlichten, wurde sie ebenfalls leicht verletzt. Außerdem betitelte nun die Ehefrau die Freundin des 19-Jährigen ebenfalls als Hure. Die Polizei musste schlichten und hat die Ermittlungen aufgenommen.

Quelle: Eichsfelder Nachrichten, 21.08.2017

Gerterode (Eichsfeld). Das "weiße Gold" hat es Wilhelm Koch aus Gerterode angetan. Am liebsten hat er es in Form von Kaffee- und Teekannen. Die müssen aber nicht unbedingt aus Porzellan sein.

Auch Exemplare aus Blech, aus Steingut, Eisen oder aus Ton lassen sein Herz höher schlagen. Und weil Freunde und Familie um seine Leidenschaft wissen, ist seine private Kannen-Sammlung inzwischen auf ungefähr 200 Stück angewachsen. Den Kaffeekannen-Tick entwickelte der heute 76-Jährige mit Beginn des Rentenalters. "Ich war mit meiner Frau Gerda auf einem Bauernmarkt am Kloster Anrode, da hat mir eine Kanne mit blauem Muster gut gefallen", erinnert er sich.

Die wurde Freunden und Verwandten daheim stolz präsentiert. "Und seitdem gibt es zum Geburtstag keinen Blumenstrauß mehr, sondern eine Kaffeekanne", erzählt er. Sie seien weiterhin gern auf Märkten unterwegs und hielten Ausschau nach interessanten Stücken, so der Gerteröder, aber 80 Prozent der Sammlung seien tatsächlich Geschenke. Das ist irgendwann zum Selbstläufer geworden, denn jeder, der die Sammlung der Kochs mal bewundern durfte, erinnerte sich sofort an eine vergessene Kanne, die daheim in einem Buffet darauf wartet, wieder herausgeholt zu werden. "Die kriegen wir dann. Manchmal nach vier Wochen, manchmal erst ein halbes Jahr später."

Zum Gerteröder Weihnachtsmarkt macht Wilhelm Koch immer das große Holztor in der Karl-Marx-Straße 27 auf und lädt die Dorfbewohner in seinen mit Tannengrün, Lichtern und Porzellan dekorierten Hof ein. Das kleine Museum, welches das Paar in seinem Feierraum in einem Nebengebäude eingerichtet hat, ist dann die Attraktion.

(Bild: A. Neufing)

Jetzt soll es zur Dauerausstellung werden, die samstags von 13 bis 17 Uhr besucht werden kann - kostenlos. Dann können die schönen Stücke in Ruhe bestaunt werden. Sortiert sind sie liebevoll nach Form, Farbe und Funktion. Nur eine Kanne existiert in der Sammlung doppelt, sagt Wilhelm Koch stolz. Er freut sich auch darüber, typisches DDR-Geschirr von Kahla oder die berühmte Mitropa-Kanne dabei zu haben. Sehr gern hat er auch die goldverzierten ganz alten Stücke, die früher in den guten Stuben nur sonn- und feiertags auf den Tisch kamen.

Wilhelm Koch fixiert die Deckel mit durchsichtigem Klebeband. Und jede Kanne bekommt ein Etikett, auf dem steht, wann sie in die Sammlung kam und woher sie stammt. Gerda Koch ist dann für das Arrangement in der Ausstellung zuständig. Und alle beide haben es am liebsten, wenn die Kannen von den Gästen dann nicht mehr angefasst oder gar aus den Regalen geholt werden. Zu groß ist die Sorge, dass versehentlich etwas zu Bruch gehen könnte.

Die Kochs haben sich auch ein Fachbuch besorgt, um anhand der Aufdrucke am Kannenboden herauszufinden, ob vielleicht besonders wertvolle Stücke darunter sind. "Aber das ist ziemlich mühselig", weiß auch Tochter Christel Lillpopp-Weinrich, die sich freut, dass ihre Eltern eine so schöne Beschäftigung gefunden haben. Bloß wenn die vielen Kannen einmal im Jahr abgewaschen werden müssen, beneidet sie sie nicht um den Schatz.

Aber Wilhelm Koch nimmt die Mühe gern in Kauf. Und oft sitzt er in seiner Freizeit in seinem kleinen Museum, schaut hier Fernsehen, hält Mittagsruhe und sinniert, wenn sein Blick über die Kannen schweift, darüber, in welchen Schränken sie einst wohl aufbewahrt wurden, welch Freud und Leid sie mitgemacht oder was sie an den Tischen schon alles gehört haben mögen. Eine Lieblingskanne hat er nicht. "Ich habe sie alle gern, ich wollte keine missen", sagt er. In Gerda und Wilhelm Kochs Wohnzimmer kommt zum Kaffeetrinken übrigens eine Thermoskanne auf den Tisch - die aus der Kaffeemaschine.

Quelle: Thüringer Allgemeine  14.02.15 

Goldene Handwerksmeister (4): Dietmar Schäferer ist der letzte Bäcker von Gerterode

Gerterode. Die Zeiten ändern sich. Damals, als der Großvater von Dietmar Schäfer in Gerterode die Bäckerei gegründet hat, gab es noch drei Bäcker im Ort. Heute, im Jahr 2014, gibt es keinen mehr.

 

Dietmar Schäfer ist der letzte Bäcker von Gerterode. Stolz zeigt er den Goldenen Meisterbrief, den er von der Handwerkskammer Erfurt bekam. Foto: Fabian Klaus
Dietmar Schäfer ist der letzte Bäcker von Gerterode. Stolz zeigt er den Goldenen Meisterbrief, den er von der Handwerkskammer Erfurt bekam. Foto: Fabian Klaus
 
 
"Unser Ort ist geschrumpft", sagt der 72-jährige Dietmar Schäfer. 46 Arbeitsjahre hat der Gerteröder hinter sich gebracht, seit er 1956 bei seinem Vater in der heimischen Bäckerei in die Lehre gegangen ist. Seinen Meisterbrief erlangte er sieben Jahre später in Mühlhausen. Vor wenigen Wochen ist Dietmar Schäfer geehrt worden von der Handwerkskammer für sein goldenes Meisterjubiläum. Gern erinnert sich der Senior, der außer in der Armeezeit seinem Heimatort immer treu verbunden geblieben ist, an die bewegten Jahre zurück. Erst die Lehre beim Vater und direkt im Anschluss die Erfahrungen bei der Konditorei Spiegler in Mühlhausen. "Das war damals die beste Adresse", sagt er. Mit drei Vorhaben sei er damals in die Thomas-Müntzer-Stadt ausgezogen. "Ich wollte den Meisterbrief, den Führerschein und die Jagderlaubnis." Die ersten beiden Projekte sind geglückt, das dritte nicht. "Dafür hätte ich in die Partei eintreten müssen", sagt Dietmar Schäfer. Das Bäckerhandwerk wird dem Eichsfelder nahezu in die Wiege gelegt, und doch kommt er eher zufällig zur Lehre bei seinem Vater. "Er hat gesagt, der Junge ist so dürre, den bekommen wir nirgends unter. Dann muss er eben zu Hause lernen", berichtet Dietmar Schäfer. So wird er nach der Lehrzeit von 1956 bis 1959 und den Jahren in Mühlhausen schon 1963 als 22-Jähriger zum Bäckermeister. Allerdings muss die Übernahme des heimischen Betriebes warten. "Ich hatte ja gehofft, dass ich nicht zur Armee muss, aber dann haben sie mich doch drei Jahre geholt", sagt er. In der hintersten Ecke der DDR dient er. Die Bahnstation, das kann der Gerteröder heute noch berichten, hieß Jenschwalde-Ost. Stationiert war er in Trebitz an der polnischen Grenze - einem kleinen Ort, so groß wie Gerterode.

"Man braucht eine Frau, die das alles mitmacht."

Auch diese Zeit geht vorbei, und die Übernahme der Bäckerei vom Vater steht an. "Aber ich habe erstmal eine Frau gesucht, die das mitmacht. Und eine gefunden", sagt er. Hildegard und Dietmar Schäfer sind seit 1966 verheiratet, schon ein Jahr später übernimmt er die Bäckerei vom Vater. Heute sagt er dankbar: "Meine Frau musste schon mitmachen, sonst wäre das alles nicht gegangen." Bis 2002 ist Dietmar Schäfer der Dorfbäcker in Gerterode, dann stoppt ihn die Gesundheit. Um die Bäckerei in dem mittlerweile nur noch knapp 380-Seelen-Dorf zu erhalten, "hätte ich über Land fahren müssen". Das will er sich allerdings nicht antun, weil einige Krankheiten ihn plagen. 2002 ist Schluss - der letzte Bäcker von Gerterode stellt seine Maschinen aus und schließt die Pforten. Denn zu einer Übernahme der Bäckerei durch den Sohn oder eine der beiden Töchter kommt es nicht. Es lohne sich auch nicht, eine kleine Dorfbäckerei, wie die seine eine gewesen ist, zu betreiben, sagt Dietmar Schäfer. Gerterode muss dennoch nicht ohne Backwaren auskommen. "Drei Bäckerwagen rollen hier täglich durch", berichtet der Meister. Seinen Beruf liebt Dietmar Schäfer, der Meisterbrief seines Vaters, sein eigener und jetzt der Goldene Meisterbrief hängen im Arbeitszimmer feinsäuberlich gerahmt an der Wand, aber bis heute. "Und ab und an backe ich auch noch eine Torte. Fast jede Woche aber backe ich Kuchen", sagt er und lächelt. Was er jungen Bäckern heute raten würde? Dietmar Schäfer muss überlegen, sagt dann aber: "Für den Weg in die Selbstständigkeit muss es stimmen. Das will genau abgewogen sein. Man braucht auch eine Frau, die das alles mitmacht." Das war damals so, und so ist es heute. Dietmar Schäfer kann das mit Sicherheit sagen - nach einem bewegten Berufsleben, das mit dem Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer eine besondere Würdigung erfahren hat.

 

Quelle: Fabian Klaus / 06.02.14 / TLZ

Waltraud Schäfer hat die Malerei wiederentdeckt und begeistert damit auch Freunde und Familie

Mit dem Ende des Berufslebens hat Waltraud Schäfer aus Gerterode ihre Freude am Malen wiederentdeckt. Ihre Liebsten Motive sind die Eichsfelder Landschaften und Fachwerkhäser, die auch schon in verschiedenen Ausstellungen zu bewundern waren.

In jungen Jahren hatte Waltraud Schäfer oft zum Pinsel gegriffen. Mit 16, 17 Jahren malte sie bereits mit Ölfarben. Dann aber ließen ihr Familie und Beruf lange keine Zeit mehr für das schöne Hobby. Natürlich war sie als Kindergärtnerin weiterhin kreativ, aber nach Feierabend war anderes wichtiger, erinnert sie sich. Vor acht Jahren ging sie in den Vorruhestand. Und da es eine große Umstellung war, von heute auf morgen plötzlich so viel zeit zu haben, erinnerte sich Waltraud Schäfer an die Malerei. Sie erarbeitete sich die verschiedenen Maltechniken selbst und stellte fest, dass ihr die Ölmalerei nach wie vor am meisten liegt. "Die Farben sind einfach plastischer, sie lassen sich langsam mischen und man keine seine Arbeit nach einer Woche noch ausbessern", nennt sie die Vorzüge. "Bei den Acrylfarben hingegen muss man flink sein." Doch Zeit ist ja nun kein Problem mehr. Immer werden die Bilder sorgsam vorbereitet, die Motive erst einmal vorgezeichnet und dann mit den Farben vollendet. Die Werke schmücken inzwischen das ganze Haus und auch so manche Wand in den Wohnungen der beiden erwachsenen Töchter. Und mittlerweile sind die Landschaften und Fachwerkhäuser der Gerteröderin auch bei Freunden und Bekannten sehr beliebt geworden, die die Bilder als Geschenk sehr sch&suml;tzen und auch so manches Werk in Auftrag gegeben haben.

Mit Freude hat Waltraud Schäfer zum Beispiel die kleine evangelische Kirche von Gerterode verewigt. Das alte Fachwerkgebäde stammt aus dem Jahr 1801 und zählt heute zu den ältesten der Umgebung. Von 2001 bis 2003 wurde die Kirche grundhaft renoviert. Sie bekam ein neues Dach und einen frischen Außenanstrich.

Für den Weihnachtsmarkt im Dorf gestaltete die Hobbykünstlerin mit selbst gemalten heimatlichen Motiven hübsche Grußkarten. Das Set mit drei verschiedenen Karten war sehr begehrt unter den Dorfbewohnern. Der Erlös des Weihnachtsmarktes ist jedes Jahr für einen guten Zweck bestimmt. Inzwischen hat sich die frühere Kindergärtnerin dem Eichsfelder Kunstverein angeschlossen, denn natürlich möchte sie sich auch mit Gleichgesinnten über ihre Arbeit austauschen. Und so hatte sie nach eigenen Ausstellungen im Eichsfeld-Klinikum in Reifenstein und in der Kreissparkasse in worbis jetzt ihre dritte Ausstellung. Denn einige ihrer Bilder waren bei der Schau des Kunstvereins im Leinefelder Rathaus "Wasserturm" zu sehen. Für die Zukunft hat sich Waltraud Schäfer vorgenommen, etwas Neues zu probieren: Sie möchte sich an Feder- und Kohlezeichnungen versuchen und vielleicht auch in die Porträtmalerei einsteigen.

Quelle: TA, 03.03.2009

Siegrun Sommer und Waltraud Schäfer stellen seit gestern im Eichsfeld-Klinikum aus

Einblicke und Eindrücke - beides gewährten Siegrun Sommer und Waltraud Schäfer aus Gerterode jetzt in einer Ausstellung, die gestern Nachmittag im Krankenhaus in Reifenstein eröffnet wurde. Damit setzt das Klinikum in diesem Jahr seine Reihe "Kunst im Klinikum" fort.
Waltraud Schäfer, die 1944 in Worbis geboren wurde und sich noch heute ihrer Geburtsstadt verbunden fühlt, liebt die Malerei seit Kindesbeinen an. Schon als 14-Jährige malte sie mit Ölfarbe. Die Anregungen für ihre Motive nimmt die Gerteröderin aus der unmittelbaren Umgebung und natürlich stammen auch einige aus der Wipperstadt. Insbesondere Landschaftsbilder finden sich daher von ihr in der Ausstellung. Ebenso gibt es Stillleben. Zuletzt versuchte sich die Hobbymalerin an Bleichstiftzeichnungen, auch davon sind neben Aquarellen und Ömalerei einige zu sehen. "Einer allein hat sich nicht getraut", schmunzelt Waltraud Schäfer. Und so ist Siegrun Sommer mit im Boot. Nicht nur, dass diese wie Waltraud Schäfer in Worbis geboren ist und heute in Gerterode lebt, beide sind auch gelernte Kindergärtnerinnen, pflegen einen engen Kontakt und tauschen sich über verschiedene Maltechniken aus.
Siegrun Sommer, Jahrgang 1954, wurde von ihrem ehemaligen Kunsterzieher mit der Liebe zur Malerei angesteckt. Und auch als Kindergärtnerin war Kreativität gefragt. Ihre Bildmotive entdeckt sie bei Naturbeobachtungen, zudem hält die Hobbykünstlerin emotionale Eindrücke fest und studiert die Werke anderer Maler. Dass Siegrun Sommer Gartenliebhaberin ist, zeigt sich auch in ihren ausgestellten Werken, bei denen Blumen dominieren. Daneben gibt es Fantasiebilder wie "Der eiskalte Winter" oder Bleistiftzeichnungen mit Porträts, bei denen Puppen aus der eigenen Sammlung Modell standen.

Quelle: Thüringen Allgemeine, 18.01.2007

   
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